Die Seeumrundung habe ich beim öffentlichen Bad des Sees begonnen und
auch beendet. 3 km sind gemütlich in einer Stunde zu gehen mit kleinen
Fotopausen. Das Wetter erlaubt das Bad zu besuchen und in der Sonne zu liegen.
Ein schöner Urlaubstag am See. Weiße dichte Wolken verdecken die Sonne. Das ist
gut so, denn meine Haut ist die aggressive Strahlung noch nicht gewöhnt.
Auf der Hotelterrasse lasse ich den Tag ausklingen.
Von Dorfibm zu den drei Seen sind es ca. 30 km. Ausschließlich das Rad
zu verwenden für Hinfahrt, Seenumrundung und die Strecke ins Hotel zurück ist
zu viel für mich, auch mit dem E-Bike. Robert zerlegt beide Räder und packt sie
ins Auto.
Am Parkplatz der Porsche Erlebniswelt beginnt die Dreiseenrunde.
Das Wetter ist sonnig, mäßig warm. Ich habe zum Glück eine Jacke mit.
Der Radweg verläuft nicht am Seeufer entlang, sondern einige Meter davon
entfernt. Der Blick auf das türkisgrüne Wasser ist atemberaubend. Der
Obertrumer See und der Grabensee sind sehr ruhig und naturbelassen. Ich sehe
kaum Radfahrer und wenige Spazierer. Der Mattsee ist ein belebter und zeigt
sich als touristisch. Es gibt eine kleine Segelbootmarina, Standpaddeling und
ein Bad. Im Restaurant des Schlosshotels lasse ich mir eine
Kartoffelthymiansuppe servieren. Sie schmeckt sehr gut.
Robert besucht die Porsche-Erlebniswelt. Ich finde 13,-- Euro eindeutig
zu viel. Robert ist mit den Schaustücken, Erklärungen der Technik und Stationen
mit verschiedenen Simulationen zufrieden. Das freut mich fürihn. Ich habe mir die Wartezeit mit einem
Nickerchen vertrieben.Ich freue mich schon auf das Landhotel Moorhof mit Sauna und Pool. Ich
bin müder als gedacht. Es waren immerhin 35 km und 2:13 Stunden.
Es ist kalt. Es hat 9°C und dichte graue Wolken hängen bedrohlich über
den grünen Feldern. Radfahren will ich nicht. Ich mache einen Ausflug zur
Wallfahrtskirche Maria Bühel.
Eine kurze Autostrecke entfernt liegt Oberndorf mit der kleinen StilleNacht Kapelle und einem dazugehörigen Museum.
In der Burg Tittmoning (D) sehe ich mir einige kleine Ausstellungen über
Handwerkerarbeit, Gerberei und Bilder der Neuzeit an. Im Burgcafe habe ich
Spinatknödel der besonderen Flaumigkeit genießen dürfen.
Weiterfahrt nach Braunau am Inn um Albert und Marianne zu besuchen.
Albert zeigt mit Stolz die Kirchen von Ranshofen und Stadtpfarrkirche St. Stephan in Braunau am Inn. Ein Abendessen
beendet den gemeinsamen Nachmittag.
Die Straßen während meiner Rückfahrt zum Landhotel Moorhof ist nass und verrät eine große Menge an abgegangen Regen.
Herr Josef Kern ist pünktlich um 11.00 Uhr vor der Kirche in Haigermoos.
Ich bin dankbar, dass er sich Zeit genommen hat um eine Führung zu geben.
Die Haigermooser Doppelkirche ist eine katholische Kirche geweiht dem Hl. Johannes und eine weitere Petrus
und Pauls geweihte Kirche oben auf gesetzt. Beide kirchlichen Gebäude werden
heute noch genutzt. In dieser Form soll es die einzige Doppelkirche in
Österreich sein.
Mit dem Rad geht es weiter zum Vogelparadies Weidmoos. Auf einem
Aussichtsturm beobachte ich Vögel, faszinierend finde ich den Silberreiher. Er
stolziert mit hoch erhobenem Haupt durch das sumpfige Gebiet. Er versucht über
das hohe Gras zu schauen. Was er wohl sucht?
Ich fahre zurück auf der Bundesstraße im Gegenwind. Heute hat die Luft
nur 19 Grad. Meine roteorange Trainingsjacke ist mir ein guter Windschutz und
auf der Bundesstraße bin ich nicht zu übersehen.
Die Landschaft ist sehr hügelig und ohne E-Bike würde ich es nicht
schaffen. Eine gute Erfindung für untrainierte Beine.
Am Hotel vorbei führt ein Radrundweg. Ich nütze die Gelegenheit. Erste
Station Franking mit kleiner Kirche, Abstecher zum Holzöstersee und Entdeckung des Höllerer Sees, Einnahme eines
kleinen Mittagessens (Ofenkartoffel im Salatnest), zurück nach Franking, weiter
zum Museum für Kino- und Fernsehtechnik, das ist leider geschlossen. Beim Halt
im Imber Moor Nationalpark konnte ich dem 30minütigen Rundweg nicht widerstehen
und auf einer Schaukelbank wird das Mittagsschläfchen gehalten. Im Buffet beim
Imber-Heratinger Seebad gönne ich mir einen kleinen Braunen in der Sonne. Das Landhotel
ist nicht mehr weit
Gesamttour: 25 km in 1 Stunde 35 Minuten mit vielen Pausen und E-Bike.
Meine Muskeln sind für die Sitzung in der Infrarotkabine dankbar. Auf
der Terrasse genieße ich die Sonne. Der Wind pfeift die Geschichte einer
Schlechtwetterfront über mein Haupt.
Ich schließe die Augen und erinnere mich an die großen, großen, großen
Wohnhäuser und Höfe entlang des Randweges. Leben die OberösterreicherInnen in
Großfamilien zusammen? Ist Grund und Boden hier noch leistbar und leicht zu
bekommen? Haben Frauen einen Beruf oder ist Haus, Familie und Garten die
unentgeltliche Beschäftigung?
Die Fahrt dauerte 3 ½ Stunden zum Landhotel Moorhof in Dorfibm, bei
Franking Oberösterreich. Autofahrten an Feiertagen sind großartig. Es gibt kaum
Verkehr, die VerkehrsteilnehmerInnen sind entspannt.
Das Landhotel Moorhof liegt in einem in Grün getauchten saftigen
Hügelmeer. Natur umarmt mich und heißt mich Willkommen. Die Wege werden von
bunt verkleideten Menschen beradelt. „Griaß di!“ „Griaß eich!“ strahle ich
zurück und gehe mit dem Koffer ins Haus.
Ich bin gespannt welche Abendteuer auf mich warten, vielleicht mit
wilden Tieren?